Der Mäuseturm

Track Nr. 03 auf Bardensuppe

Es herrschte einst große Hungersnot in den Landen um Mainz am goldenen Rhein
Durch Hitze und Flut fehlt den Menschen das Brot, der Erzbischof sollt' ihre Rettung wohl sein
Doch Hatto war grausam und steinhart sein Herz, trotz voller Kornspeicher gab er nichts heraus
Ihn kümmerte wenig des Volkes Schmerz, verjagen ließ er die Bittsteller vorm Haus

"Hört doch, so hört, wie die Kornmäuse pfeifen", des Erzbischofs Worte erklangen voll Hohn
Den Söldnern befahl er, das Volk zu ergreifen, doch bald sollt' erhalten er den rechten Lohn
Das Volk, das verbrannt' in den Flammen der Scheune, den Hatto, den fraßen die Mäuse am Rheine


Die Zahl der Bittsteller nahm stetig mehr zu, der geizige Bischof wurd des Aufruhrs gewahr
Er rief seine Söldner: „Los, schafft mir Ruh! Sperrt ein in die Scheune die Bettlerschar!"
Das hungernde Volk trieben sie bald zusamm`, in trockener Scheune, brennt gar so fein
Das wusste auch Hatto, der grausame Mann, Ließ Feuer dort legen, schafft Tod und Pein

Doch tausende Mäuse die fallen bei Nacht in des Erzbischofs Schlafgemach ein
Von den Bissen fast um den Verstand gebracht
Kann gerad’ er noch flieh’n auf Burg Ehrenfels am Rhein

Doch Flucht half dem grausamen Erzbischof nicht, denn bis in die Burg folgt die Mäuseschar nach
Drum sucht er sein Heil in der Flusswellen Gischt, wo ein Turm auf der Insel ihm Schutz versprach

Die Nager sie folgen ihm bald durch das Nass da half auch nicht flehen zum Himmel und beten
In tödlicher Falle der Erzbischof saß wie damals die Unschuld’gen, die er ließ töten

"Hört doch, so hört, wie die Kornmäuse pfeifen"
Des Erzbischofs Worte erklangen voll Hohn
Weil er Söldnern befahl, das Volk zu ergreifen
Erhielt er zuletzt den gerechten Lohn
Das Volk das verbrannt' in den Flammen der Scheune
Den Hatto den fraßen die Mäuse am Rheine


So habt ihr gehört, was mit Hatto geschah
Wie grausam er schließlich sein Ende denn fand
Bis heute steht aufrecht der Turm noch da
Von allen der Mäuseturm nur genannt

Länge: 4:18

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Text: Christian Reiter
Musik: Christian Reiter

Instrumentierung

Gesang: Christian Reiter, Christine Rauscher, Sebastian Barwinek
Gitarre: Christian Reiter
Bodhrán: Sebastian Barwinek
Low Whistle: Elisabeth Zlotos
Violine: Daniel von Verschuer
Rahmentrommel: Jacob Kreutz
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