Der Sänger und das Mädchen

Track Nr. 14 auf Sonnensaiten

Ein Sänger spielte am Fürstenhof, sang Lieder, erzählte Geschichten
Die Tochter des Fürsten, sie liebte sein Spiel; bat ihn sie zu unterrichten
So teilten die beiden manch fröhliche Stund, mit Lautenspiel, Singen und Scherzen
In dieser innig vertrauten Zeit fanden sich bald ihre Herzen
Heimlich teilten sie Freude und Glück, verbrachten gemeinsam die Tage
Zu jedem Treffen reichte er ihr; eine bunte Blumengabe

Nimm, meine Liebste, nimm dieses Geschenk, nimm diese Blüten von mir,
halt sie als Zeichen, dass ich an dich denk, als Zeichen der Liebe zu dir

So schnell das Glück sie am Anfang auch fand - so schnell schien es wieder gebrochen
Der Fürst hat die Tochter vor aller Ohr dem Grafen zur Frau versprochen
Verzweifelt lief sie zum Sänger hin: "Liebster, ich lass dich nicht ziehen!
Was brauch ich des Grafen Geld und Tand - Lieber will ich mit dir fliehen
Ich gebe dir diese Rose zum Schwur; ich will mich auf Reisen begeben
Sei es in Lumpen und barfuß - egal! Ich kann nicht mehr ohne dich leben"

Nimm du, mein Liebster, nimm dieses Geschenk, nimm diese Blüten von mir,
halt sie als Zeichen, dass ich an dich denk, als Zeichen der Liebe zu dir

Sie trafen sich heimlich noch in der Nacht, ihr Glück in der Flucht zu suchen
Doch plötzlich brach aus dem Schatten heraus der Vater mit wütendem Rufen:
"Was willst du mit diesem Taugenichts; verbannt sei er dieser Lande!
Und dich, dich sperre ich hoch in den Turm als Strafe für diese Schande!"
Das Mädchen am offenen Turmfenster stand, ihr Blick schweift über die Klippen
Und in ihrem Herzen klang weiter der Schwur, ein Flüstern auf ihren Lippen

Nimm du, mein Liebster, nimm dieses Geschenk, nimm diese Blüten von mir,
halt sie als Zeichen, dass ich an dich denk, als Zeichen der Liebe zu dir

Das Mädchen verließ ihr Bett nicht mehr, alleine mit ihren Schmerzen
wurd schwächer und schwächer Tag um Tag, starb bald an gebrochenem Herzen
In Trauer legte man auf ihr Grab ein Mädchen aus Marmor getrieben
Schlafend, ein Lächeln auf dem Gesicht, als träume sie von dem Geliebten
Der Sänger trat an ihr Grab heran, in Tränen kniete er nieder
Und in die Arme des Mädchens aus Stein legte er Lilien und Flieder

Nimm, meine Liebste, nimm dieses Geschenk, nimm diese Blüten von mir,
halt sie als Zeichen, dass ich an dich denk, als Zeichen der Liebe zu dir

Der Sänger zieht rastlos von Ort zu Ort, hört nie auf das Mädchen zu lieben
Nach vielen Jahren stirbt schließlich auch er und findet doch nie seinen Frieden
Seit jener Zeit erzählt man im Dorf, dass sein Geist noch immer hier wandre
zum steinernen Mädchen kehrt er zurück die eine Nacht um die and&39;re
Und jeden Morgen finden aufs Neu&39; sich Blumen im Arm des Kindes
Und wer gut Acht gibt hört den Gesang der beiden im Flüstern des Windes

Nimm, mein(e) Liebste(r), nimm dieses Geschenk, nimm diese Blüten von mir,
halt sie als Zeichen, dass ich an dich denk, als Zeichen der Liebe zu dir

Nimm, mein(e) Liebste(r), nimm dieses Geschenk, nimm diese Blüten von mir,
halt sie als Zeichen, dass ich an dich denk, als Zeichen der Liebe zu dir

Nimm, mein(e) Liebste(r), nimm dieses Geschenk, nimm diese Blüten von mir,
halt sie als Zeichen, dass ich an dich denk, als Zeichen der Liebe zu dir

Länge: 6:29

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Text: Maria Straub
Musik: Maria Straub

Instrumentierung

Gesang: Christine Rauscher, Christian Reiter, Andreas Muth
Harfe: Maria Straub
Gitarrencister: Christian Reiter
Davul: Christine Rauscher
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