Des Abtes Spruch

Track Nr. 03 auf Der Tod war da

Zu Gottesau im Kloster saß der Abt in trübem Schweigen
Da fuhr er auf: "Was soll mir das, schafft Zimbeln mir und Geigen
Die Traurigkeit ist hier daheim, ihr sitzt herum und siedet Leim"

Wir wollen es beschließen, das Bier hinab zu gießen.

Mönch Wunibald von Stupferich tief grob und ungeschlachtet
"Ich sag es frei, der ist ein Viech, der solchen Ruf verachtet."
Er klopft an jede Zellentür und ruft: "Ihr Brüder, kommt herfür!"

Im Refektorium stand der Tisch besetzt mit vollen Bechern
Der wandelte gar zauberisch die Mönchlein um in Zecher
Ja, selbst den Pförtner ehrenfest holt man heraus aus seinem Nest

Auch er muss sich entschließen, das Bier hinab zu gießen.

Sie tranken früh um fünfe noch da sagte mit Bedeuten
Der Glöckner Lutz von Blankenloch: "Ich muss zur Frühmess' läuten!
Ich sag euch nicht mehr Gute Nacht, die Sonne hinterm Turmberg lacht"

Ich glaub, wir müssen schließen, das Bier hinab zu gießen.

So hat der Abt von Gottesau die Traurigkeit gebrochen
Die Mönche merkten sich genau das Wort, das er gesprochen
Und wenn die Vesper war zu End, dann klang es leise im Konvent

Der Müller von des Abtes Mühl' vernahm die neue Regel
Ihn packt ein mächtig Hochgefühl, zog aus mit Kind und Kegel
Er baut ein Wirtshaus nebenbei, darin erklang bald ein Geschrei

Vor kurzem hat ein Aktenfund uns diese Mär berichtet
Wir taten euch ihren Inhalt kund, haben nichts hinzugedichtet
Nun die Moral sei kundgetan: Was lernt daraus ein kluger Mann?

Länge: 6:17

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Text: Traditional
Musik: Christian Reiter

Instrumentierung

Gesang: Sebastian Barwinek, Christian Reiter
Gitarre: Sebastian Barwinek
Darbuka: Christian Reiter
Sopranflöte: Christian Reiter
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